2011 Schüler für MINT-Fächer begeistern

Die Jahrestagung 2011 der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT fand im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern statt. Was der Fußball kann, Menschen begeistern, müssen Schulen oft noch lernen: Noch zu selten erleben Schüler, wie faszinierend die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sein können.

Die Schulen leiden unter dem Lehrkräftemangel im MINT-Bereich. MINT steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im Alltag kommen junge Menschen oft erst spät mit Naturwissenschaften in Berührung. Zeitungen, Fernsehen, Spiele oder Bücher tragen dabei kaum zur Information bei. Wenn die Eltern diese Beratungslücke nicht schließen können und wenn nicht schon Kindergärten Interesse an naturwissenschaftlichen Phänomenen wecken, dann wird die Zahl von MINT-Absolventen wohl auch künftig viel zu gering bleiben. Schon heute beträgt die Fachkräftelücke im MINT-Bereich rund 194.000 Personen.

Mit diesem Problem beschäftigte sich die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT auf ihrer Jahrestagung 2011 im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. „Denn auf die Innovationskraft und Ingenieurkunst unserer Betriebe und ihrer Mitarbeiter gründet sich der weltweite Erfolg der deutschen Wirtschaft“, betonte Dr. Gerhard F. Braun, Präsident der LVU und Vorsitzender des gemeinsamen Bildungsausschusses von BDI und BDA.

„80 Prozent aller Innovationen in der Automobilindustrie, bei den medizinischen Geräten und in der Logistik resultieren aus entsprechender IT/Software“ referierte Prof. Dr. Dieter Rombach, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern und Professor für Software Engineering an der Technischen Universität, Kaiserslautern. Er forderte die Stärkung der Informatik bereits in der Schule, eine bessere Unterstützung von Studieninteressierten und Studienanfängern sowie die Korrektur des Berufsbildes „Informatiker“ in der Öffentlichkeit.

In verschiedenen Schulen gibt es bereits gute Praxisbeispiele, wie im Unterricht rechtzeitig Interesse für die MINT-Fächer geweckt werden kann. Einige davon wurden auf der Jahrestagung vorgestellt – in Präsentationen und an verschiedenen Ständen der Schüler. Darunter befanden sich auch Beispiele aus den insgesamt 52 naturwissenschaftlichen Experimentierstationen, die die Stiftung PfalzMetall den Grundschulen zur Verfügung stellt.

In seinem Schlusswort lobte Dr. Gerhard Braun das Bildungswesen: „Seit PISA 2000 ist Dynamik in die Schulen gekommen. Die Anstrengungen zur Verbesserung des Bildungssystems zahlen sich aus. Deutschland ist auf dem Weg nach oben. Es ist für Deutschland außerordentlich wichtig, dass die Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften Leistungen über dem Durchschnitt der Industrieländer erzielt haben. Um an die Spitze zu gelangen, müssen die eingeleiteten Reformen konsequent fortgesetzt werden. “